Ehemaliger Flughafen Gütersloh – Zivile Nutzung statt Remilitarisierung! Nr. 31

Seit Mai 2023 gibt es Hinweise, dass der ehemalige Flughafen Gütersloh erneut militärisch genutzt werden soll. Laut lokaler Medien prüft das US-Militär angesichts des Krieges in der Ukraine, neue militärische Kapazitäten in der Region aufzubauen. Seit Oktober 2023 erhalten Sie hier Einschätzungen, Hintergründe und aktuelle Nachrichten zu den weiteren Entwicklungen.

03.10.2024

Noch verharrt das ehemalige Flugplatzgelände in ziviler Regungslosigkeit. Die Besuche von US-Militärs haben noch keine sichtbaren Folgen.

Auch rund anderthalb Jahre nach dem in einem Letter of Intent im Mai 2023 formulierten Nutzungsinteresse des US-Militärs zeichnet sich derzeit noch keine militärische Neunutzung des  ehemals von den britischen Streitkräften genutzten Areals ab.

Werden die alten Bunkeranlagen bei der Stationierung von weitreichenden Waffensystemen der US-Streitkräfte eine Rolle spielen?

Eine Nachfrage der beteiligten Kommunen Gütersloh, Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz im Frühjahr dieses Jahres nach dem Stand der Prüfungen an Militär und Bundesbehörden blieb unbeantwortet.

Die weitgehend intakte Landebahn könnte auch für einen militärischen Flugverkehr wieder zur Verfügung stehen?

Eine mögliche Remilitarisierung des ehemaligen Flughafens Gütersloh findet statt in einer Zeit, in der in aller Welt Kriege wüten. Besonders der Krieg in der Ukraine und in Nahost sind dabei in unserer Wahrnehmung präsent. In beiden Fällen zeigt sich, welch destruktive und entsetzliche Folgen das Festhalten an militärischer Lösungen hat. Tausende Menschen sterben, die Lebensgrundlagen für die Bewohner und Bewohnerinnen ganzer Regionen werden auf Jahre zerstört.

Gleichzeitig werden Menschen, die sich gegen eine weitere Militarisierung einsetzen, wahlweise als Naivlinge, Putin-Versteher oder Antisemiten beschimpft. Immerhin melden sich diejenigen, die gegen Kriegsführung und Aufrüstung  weiterhin zu Wort.

Am 3. Oktober findet eine Groß-Demo in Berlin unter dem Motto „Den Frieden gewinnen – jetzt oder nie!“ statt. Zentrale Forderungen sind:

  • Verhandlungen zur sofortigen Beendigung des Krieges in der Ukraine und in Gaza!
  • Keine Waffenlieferungen an die Ukraine, Israel und in alle Welt!
  • Atomwaffen raus aus Deutschland und Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnen!
  • Keine Modernisierung der Atomwaffen und keine atomare Teilhabe!
  • Keine Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland!
  • Friedenserziehung an Schulen und Aufrechterhaltung der Zivilklausel an Universitäten und Hochschulen!
  • Keine Bundeswehr an Schulen und keine „neue“ Wehrpflicht!
  • Recht auf Kriegsdienstverweigerung überall!
  • Keine Zwangsrekrutierung!
  • Abrüstung!
  • Keine Milliarden in die Rüstung!
  • Demokratischen Meinungsaustausch fördern, sachliche Berichterstattung ermöglichen!
  • Keine Einschränkung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit!

Lokal sei hingewiesen auf eine Veranstaltung in Gütersloh am Dienstag, 8. Oktober 2024, 18:00 h in der Weberei, Bogenstr. 1-8: Unter dem Titel „Militarisierung in Deutschland“ geht Referent Lühr Henken den Fragen nach, welche US-Waffen in Deutschland stationiert werden sollen, welches Konzept der USA hinter den Stationierungen steht, was der Aufrüstungsplan der Bundesregierung vorsieht und wie es um die Finanzierung dieser Pläne steht. Im Anschluss an den Vortrag ist eine Diskussion vorgesehen. Eingeladen wird von der Friedensinitiative Gütersloh, Attac – Regionalgruppe Gütersloh, Die Linke Gütersloh.

In Verbindung mit einer Remilitarisierung des ehemaligen Flughafens Gütersloh bleibt die Forderung: 1 Promille von militärischen Aufwendungen für gewaltfreie, nicht militärische Konfliktbearbeitung und – heute mehr denn je – keine Remilitarisierung des Areals in Gütersloh!

Aktuell: In der politischen Diskussion in der Bundesrepublik zum Ukraine-Krieg haben sich zwei Fraktionen gebildet, die auf konträre Weise auf das Geschehen Einfluss zu nehmen versuchen. Auf den ersten Seiten des virtuellen Büros für gewaltfreie Konfliktbearbeitung werden nun die TopTen von Persönlichkeiten zusammengestellt, die für die beiden Wege stehen.

Siehe: Top Ten FörderInnen kriegerischer Eskalation und Remilitarisierung

Siehe: Top Ten FörderInnen von Verhandlungslösungen und neuer Entspannungspolitik

Mit den TopTen wird eine Übersicht über die verschiedenen Motivationslagen der AkteurInnen vermittelt und damit eine differenzierte sachliche Analyse der Positionen ermöglicht.

Materialien / Quellen / Links:

Facebook-Seite der Initiative für eine friedliche Nutzung des Flugplatzgeländes Gütersloh

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Stand: 03.10.2024

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