Ehemaliger Flughafen Gütersloh – Zivile Nutzung statt Remilitarisierung! Nr. 2

Seit Mai 2023 gibt es Hinweise, dass der ehemalige Flughafen Gütersloh erneut militärisch genutzt werden soll. Laut lokaler Medien prüft das US-Militär angesichts des Krieges in der Ukraine, neue militärische Kapazitäten in der Region aufzubauen. Ab Oktober 2023 erhalten Sie hier Einschätzungen, Hintergründe und aktuelle Nachrichten zu den weiteren Entwicklungen.

Nr. 2 – 08.10.2023

Ehemaliges Flugfeld Gütersloh

Im März und im Juni diesen Jahres haben US-Militärs das Gelände des ehemaligen Flughafen Gütersloh inspiziert. Dabei wurden auch Probebohrungen durchgeführt, die nach Einschätzung in der Presse u.a. dazu dienten, den Zustand der Runway, d.h. der Start- und Landebahn zu beurteilen. 

Durchaus denkbar ist, dass ähnlich wie der US-Stützpunkt Ramstein, wo Transportflüge ins ostpolnisch gelegene Rzeszów zur Tagesordnung gehören, ein militärisch wieder instandgesetzter Flughafen Gütersloh als ein Log Hub für Militärtransporte insbesondere in die Baltischen Staaten fungieren könnte.

„Logistic Hubs (LogHubs) sind Knotenpunkte für militärisches Personal und Material in ganz Europa. Werden Truppenteile über Ländergrenzen hinweg transportiert, kümmern sich diese militärischen Einrichtungen um die Ankunft und den Weitertransport des Personals sowie des Materials. Das steigert die Effektivität der Logistik und stärkt so die eingesetzten Streitkräfte“, so ist es auf einer Seite der Bundeswehr zu lesen, die gleichzeitig vermeldet: Das Netzwerk der von europäischen Streitkräften betriebene Verteilzentren wächst. Dies wird auch für die amerikanischen Anlagen dieser Art gelten.

Die Länge der Startbahn würde auch Starts und Landungen amerikanischer Transporter vom Typ Lockheed Herkules oder Boeing Globemaster ermöglichen.

Fest steht, dass Planungen und später auch Realisierungen sich jeglicher demokratischer Mitwirkung entziehen werden. Schon der Begriff Liegenschaftsanforderung, der im Falle eines konkreten Interesses vom US-Militär an das Bundesministerium für Verteidigung zu richten wäre, legt nahe, dass Verwaltungs- und Beteiligungsverfahren eher schmal ausfallen werden und keineswegs ergebnisoffen gestaltet sind.

Umso wichtiger erscheint, die Entwicklungen im Blick zu halten und frühzeitig zu intervenieren. „Die Informationslage zu diesem Vorgang ist unzureichend. Sowohl der Kreis Gütersloh als auch die Staatskanzlei in Düsseldorf geben an, keine Informationen zu haben“, so heißt es in einem Einladungstext zu einer Veranstaltung, die sich an die Bewohnerinnen und Bewohner des Kreises Gütersloh und Friedensfreunde in der Region richtet: Um der Forderung nach mehr Informationen Nachdruck zu verleihen, findet am Mittwoch, den 18. Oktober, ab 18 Uhr eine Veranstaltung im Schützenhaus Niehorst, Brockhagener Straße 376 in 33334 Gütersloh, statt. Motto: „Keine Re-Militarisierung – Flughafen Gütersloh bleibt zivil!“

Quellen:

Bundeswehr: logistic hubs – das Netzwerk der Verteilzentren wächst

Nächster Blogpost am 15.10.2023:

  • u.a. Zivilisieren statt militarisieren, warum Konversion so wichtig ist …

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