Ehemaliger Flughafen Gütersloh – Zivile Nutzung statt Remilitarisierung! Nr. 10

Seit Mai 2023 gibt es Hinweise, dass der ehemalige Flughafen Gütersloh erneut militärisch genutzt werden soll. Laut lokaler Medien prüft das US-Militär angesichts des Krieges in der Ukraine, neue militärische Kapazitäten in der Region aufzubauen. Ab Oktober 2023 erhalten Sie hier Einschätzungen, Hintergründe und aktuelle Nachrichten zu den weiteren Entwicklungen.

17.12.2023

Konversion oder Remilitarisierung, zivile Nutzung zum Wohle für Mensch und Natur oder Aktionsfläche eines neuen Rüstungswettlaufs? Im Falle des ehemaligen Flughafens Gütersloh mehren sich die Anzeichen, dass das US-Militär das Gelände erneut als Air Base und / oder Logistik-Hub nutzen will.

Nach übereinstimmenden Berichten in lokalen Medien haben US-Militärs nun Mitte Dezember zum dritten Mal in diesem Jahr das Gelände in Augenschein genommen. Nach den ersten beiden Terminen, die eher den Charakter technischer Erkundungen inklusive von Probebohrungen im Bereich der Start- und Landebahn hatten, wurde nun von dem Besuch einer „hochrangigen Delegation“ berichtet. Dabei könnte es sich um Entscheider handeln, die vor einer Zu- oder Absage der Umsetzung einen finalen Eindruck vom Gelände erhalten wollten.

Damit mehren, bzw. verdichten sich Hinweise auf eine künftige Neu-Nutzung des ehemaligen Flughafens Gütersloh durch das US-Militär. Das ganze vollzieht sich weiterhin im Modus einer offensichtlichen Geheimhaltung ohne jede Information oder gar Mitwirkung von lokaler Politik und Verwaltung oder Bürgerinnen und Bürgern.

Auch zum Ende des Jahres hin bleibt interessierten Bürgerinnen und Bürgern nur der Weg, sich in Unkenntnis der Sachlage auf mögliche künftige Szenarien einzustellen. Dies wird seit Herbst in Gütersloh durch die „Initiative für eine friedliche Nutzung des Flugplatzgeländes Gütersloh“ praktiziert, die Ende November bereits eine Info-Veranstaltung zur Bombardierung Güterslohs im 2. Weltkrieg durchgeführt hat und weitere Aktivitäten für Anfang 2024 in Aussicht stellt. (siehe Blogpost 9).

Weiterhin findet die Prüfung Güterslohs als alter und neuer Militär-Stützpunkt vor dem Hintergrund statt, dass auf breiter Front dem Militärischen mehr und mehr Bedeutung zugemessen wird. Als jüngstes Element der schleichenden Mobilmachung mit 100 Milliarden Sondervermögen für die Bundeswehr, Verlegung von Truppen ins Baltikum, Forderung nach Kriegstüchtigkeit, dem durch die Decke gehenden Aktienkurs der Waffenschmiede Rheinmetall wird nun von interessierten Kreisen die Wiedereinführung der Wehrpflicht gefordert: Junge Menschen zu den Waffen!

Krieg, Militär, Waffen, Zerstörung gehören zur DNA patriarchaler Gestaltung von Welt und wirkt sich in Zeiten des Klimawandels noch verheerender aus als in der langen Historie furchtbarer Gemetzel. Ohne dass wesentliche Teile der globalen Kriegsmaschinerien mit ihren Mega-Emissionen und ihrem gigantischen Ressourcenverbrauch stillgelegt werden, werden die anderen klimapolitischen Maßnahmen in ihrer Wirksamkeit deutlich reduziert. Welch großen Beiträge könnte dagegen eine Konversion militärischer Infrastruktur für klimabegünstigende Maßnahmen darstellen? Ein stillgelegter Flughafens als Naturresort wäre da nur eine kleine Sache.

Im Blogpost zum Jahresbeginn wird ein Konzept von Friedenswerkstätten vorgestellt, das langfristig dahin entwickelt werden soll, militärische Lösungen in Konfliktsituationen überflüssig zu machen.

Quellen / Links:

US-Militär inspiziert Flughafen in Gütersloh | Radio Gütersloh (radioguetersloh.de)

US-Militär besichtigt Gütersloher Flugplatz – Machen die Amerikaner jetzt ernst?

Facebook-Seite der Initiative für eine friedliche Nutzung des Flughafengeländes Gütersloh

Stand: 20.12.2023

Nächster Blogpost am 31.12.2023

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